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Gespenster-Krimi Grusel Klassiker 82
Schattenkinder

Manfred Weinland 
Titelbild 1. Auflage: 
 Horror
Der neunte Donner in Folge rollte von den Westhängen des Dorrit Massivs auf Kezar Falls hinab und ließ das hübsche zweistöckige Haus im Ortskern bis in seine Grundfesten erbeben. Einen Blitz hatte niemand gesehen – wie auch die Male davor nicht. Das gewaltige Spektakel, das damit einherging, unterstrich die Gespenstigkeit des Ereignisses. An eine Nacht wie diese – an ein solches Unwetter, das alles im Umkreis zu ertränken drohte – konnte sich niemand in der kleinen Stadt, auch nicht der „Klub der Hundertjährigen“, erinnern ...
„Neun Leben hat die Katz“, murmelte Kay Marsten scheinbar zusammenhanglos und schmiegte sich an den Arm ihres Mannes, der auf dem Bettrand saß und sich wie schützend über sie beugte. Ihre Stimme war heiser vom Schreien, der Atem ging stoßweise.
„Was sagst du da?“ Ben Marsten, der die Donnerschläge gezählt hatte, klang irritiert.
Die Hebamme kam herein und entfernte den Bottich mit dem immer noch dampfenden Wasser, in dem Blutreste schwammen. Kay wartete, bis sie draußen war, dann hob sie ihrem Mann das fiebrig glänzende Gesicht entgegen, lächelte abwesend und flüsterte: „Was geschieht nur mit uns, Ben, Liebling? Diese furchtbare Nacht ...“ Sie schloss die Augen und keuchte wie unter nachträglichen Phantomwehen. „Ich wollte – diese Frau – nicht ...!“